
Der Theatermacher
von Thomas Bernhard
Mit diesem Programm wünschen wir Ihnen und uns selbst alles Gute zum Geburtstag, denn am 17. Oktober wird das Kellertheater 40 Jahre alt. Mit Klaus Rohrmoser und Elmar Drexel stehen zwei Künstler auf der Bühne, die schon 1979 bei der allerersten Aufführung im Kellertheater dabei waren.
Das Stück spielt in dem heruntergekommenen Tanzsaal des Gasthofes „Schwarzer Hirsch“. Der Staatsschauspieler Bruscon tourt mit seiner Menschheitskomödie „Das Rad der Geschichte“ durch die Provinz. Das Stück hat er selbst verfasst. Der Text ist selbstverständlich ein Geniestreich. Natürlich spielt Bruscon die Hauptrolle. Sehr zum Leidwesen seiner Familie, die mit ihm auf der Bühne stehen muss. Denn der große Staatsschauspieler empfindet alle anderen als stümperhafte Dilettanten. Und auch der Ort, an dem gespielt werden soll, das Dörfchen Utzbach, entspricht natürlich nicht den hohen Ansprüchen des Theatergenies.
In wunderbaren Monologen nörgelt sich Bruscon durch den Wahnsinn des Theaterschaffens. Der Wirt vom Schwarzen Hirsch hört geduldig zu. Als aber der Schauspieler fordert, dass am Ende der Aufführung das Notlicht abgeschaltet werden soll, wird es problematisch. Weil das müsste der Feuerwehrhauptmann von Utzbach genehmigen. Aber der ist momentan in Gallspach. Das treibt den Staatsschauspieler in den Wahnsinn. Und lustvoll nimmt die Tragödie ihren Lauf.
Thomas Bernhard hat mit diesem Stück allen Theaterbesessenen ein Denkmal gesetzt. Mit wunderbarer Ironie erzählt er von Größenwahn und Provinzenge, von Theaterberserkern und verkannten Genies. Und von Österreichischen Wirten, die nicht mal eine anständige Frittatensuppe kochen können.