
Die Affaire in der Rue de Lourcine
von Eugéne Labiche
Das Aufstehen in der Früh ist schwer. Ein Vollrausch vom Vortag macht es schwerer. Wenn dann noch ein unbekannter Mann im Bett liegt, wird es richtig schwer.
Nach einer fröhlich durchzechten Nacht, an die der brave Pariser Bürger Lenglumé absolut keine Erinnerung hat, wacht er in seinem eigenen Bett neben einem fremden Mann auf. Der Unbekannte gibt sich als ehemaliger Schulkollege zu erkennen. Beide waren letzte Nacht auf einem Schultreffen.
Daran können sie sich erinnern. Warum beide ein Stück Kohle in der Hosentasche haben, können sie nicht erklären. Und da ist dann noch ein Häubchen, eine Haarlocke, ein Damenschuh … Na ja.
Bevor Lenglumé das alles schonend seiner Frau Norine beibringen kann, muss er zunächst einmal eine furchtbare Nachricht verdauen. Man hat in
einem Kohlenkeller in der Rue de Lourcine eine Leiche gefunden. Die Polizei fahndet angeblich bereits nach zwei betrunkenen Tätern. Der Tag wird für den armen Lenglumé noch ziemlich turbulent.
Eugéne Labiches Komödie aus dem Jahre 1857 beweist, dass es bereits weit vor dem Erfolgsfilm „Hangover“ Nächte gab, die gut gewesen sein müssen, weil man sich nicht mehr daran erinnert.