
MUTTERSÖHNCHEN
von Manfred Schild
Premiere: 10.05.2012
Man(n) kann seine Mutter mögen, man kann sich wegen ihr die spärlichen Haare raufen, man kann sie abgöttisch verehren oder jeden Sonntag mit ihr ein Schnitzel essen müssen. Aber man kann vermutlich nie aufhören, diese rätselhafte Verbindung NICHT zu verstehen.
Vier Männer, Kerle von echtem Schrot und Korn, treffen sich in der VIP-Lounge eines Fußballplatzes, um gemeinsam die Spiele der Weltmeisterschaft zu sehen. Und wie das bei Männern von Format so üblich ist, reden sie über viele wichtige Dinge, gegenseitig aneinander vorbei und kein Wort über ihr Innenleben. Und über das rätselhafte Verhältnis zur Mama spricht man schon gar nicht. Warum auch? Schließlich gibt es keine Muttersöhnchen, sondern nur „…Männer mit einem ausgeprägten Sinn für Familienwerte und die verpflichtende Moral des Generationenvertrages.“ Mit dem Wort „Kittelfurz“ hat das ganz sicher nichts zu tun.
„Muttersöhnchen“ ist eine kleine feine Komödie über Männer am Rande der Nabelschnur, über mehr oder weniger ausgeprägte Alpha-Männchen, die heillos im unentdeckten Kosmos ihrer eigenen Emotionalität verloren sind. Und es geht der Frage auf den Grund, warum Mutti immer noch Sehnsucht nach ihrem Herzmännchen hat.